Thema Lungenkrebsschwerpunkt / WIGEV: Größtes Lungenkrebsregister in Österreich
Für bessere Therapie und höhere Überlebenschancen
Der November steht weltweit im Zeichen des Lungenkrebs-Awareness-Month, einer Initiative, die auf die Risiken und Herausforderungen einer der tödlichsten Krebsarten aufmerksam macht. Lungenkrebs gehört zu den am häufigsten diagnostizierten Krebserkrankungen und wird oft erst spät entdeckt, weshalb die Diagnose meist in fortgeschrittenen Stadien erfolgt. Der Awareness-Monat soll das Bewusstsein für Prävention und Früherkennung stärken und auf die notwendige Weiterentwicklung in Diagnostik und Therapie hinweisen.
Mit der Gründung des größten Lungenkrebsregisters Österreichs hat der Wiener Gesundheitsverbund in Zusammenarbeit mit dem Karl-Landsteiner-Institut für Lungenforschung und Pneumologische Onkologie in den vergangenen vier Jahren entscheidende Schritte unternommen, um die Therapie von Lungenkrebspatient*innen voranzubringen. Was 2020 mit rund 50 Patient*innen an der Klinik Floridsdorf begann, hat sich mittlerweile zu einem umfassenden Register mit über 1.500 Patient*innen entwickelt. Zukünftig sollen rund 80 Prozent aller Lungenkrebs-Patient*innen in Wien unter Einbindung der spezialisierten Lungenabteilungen der Kliniken Hietzing, Ottakring und Penzing in dem Lungenkrebsregister erfasst werden.
„Wir wollen die Therapie verbessern“
„Lungenkrebs ist eine sehr gefährliche Erkrankung und umso wichtiger ist es, dass wir neue Wege finden, die Therapie zu verbessern“, erklärt Arschang Valipour, Vorstand der Lungenabteilung an der Klinik Floridsdorf. „Mit einem umfassenden Register und einer großen Datenbasis sind wir in der Lage, Muster und Zusammenhänge zu erkennen, die uns helfen, die Behandlung für jede*n Patient*in besser anzupassen.“
Zielgerichtete Therapien durch Next-Generation Sequencing (NGS)
Das Lungenkrebsregister zielt darauf ab, die Therapiequalität durch eine detaillierte Datenanalyse und die Zusammenarbeit unter den Kliniken zu steigern. Eine besondere Rolle spielt dabei die Nutzung der Next-Generation Sequencing (NGS)-Technologie, mit der genetische Mutationen identifiziert werden können. Diese Methode eröffnet wertvolle Einblicke in mögliche Genveränderungen bei Lungenkrebs und ermöglicht somit den Einsatz gezielter, individualisierter Therapien. Dank dieser medizinischen Diagnostik kann die Behandlung von Patient*innen im Wiener Gesundheitsverbund speziell auf ihre individuellen genetischen Profile abgestimmt werden. Ein solches Vorgehen stärkt die Effizienz der Therapie, minimiert Nebenwirkungen und erhöht letztlich die Überlebenschancen.