Lungenärztin prüft digitale Röntgenbilder

Moderne Therapien bei Lungenkrebs im Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf

Höhere Heilungschancen, längeres Überleben und bessere Lebensqualität

Österreichweit sterben jährlich knapp 4.000 Menschen an Lungenkrebs. Die gute Nachricht: Moderne Medikamente verbessern sowohl die Behandlungsergebnisse als auch die Verträglichkeit deutlich. Zunehmend gelingt es, individuell optimale Therapien anzubieten. Zwar ist Lungenkrebs im Stadium IV nach wie vor nicht heilbar. In manchen Fällen ist es jedoch bereits möglich, eine chronische Erkrankung daraus zu machen und das Leben deutlich zu verlängern.

„Die möglichst frühe Diagnose von Lungenkrebs ist dabei eine wichtige Voraussetzung“, betont Arschang Valipour, Vorstand der Abteilung für Innere Medizin und Pneumologie im Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf. Dafür stehen heute auch innovative Techniken zur Verfügung, mit denen es möglich ist, oft noch sehr kleine Tumorherde genau zu lokalisieren, um Gewebeproben zu entnehmen.

„Ein zentraler Aspekt ist die Untersuchung des Tumorgewebes. Denn hier können Rückschlüsse gezogen werden, welche die individuell beste Therapie ist“, so Maximilian Hochmair, Leiter der onkologischen Tagesambulanz und Tagesklinik der Pneumologie im Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf. Auf dieser Basis wird auch entschieden, ob eine zielgerichtete Therapie in Tablettenform möglich ist oder ob eine Immuntherapie mit oder ohne Chemotherapie zum Einsatz kommen soll.

Auch bei der Entfernung von Lungentumoren ist die Medizin einen großen Schritt weiter, vor allem was minimalinvasive Behandlungsformen angeht. Durch den Einsatz spezieller Instrumente und Techniken werden Tumore auf schonendere Weise mit möglichst kleinen Einschnittstellen entfernt. „Dadurch konnte die Angst vor großen Operationen weitgehend verdrängt werden. Heute dauert ein Klinikaufenthalt zur Entfernung von Lungenkrebs weniger als eine Woche“, erklärt Michael Rolf Müller, Leiter der Abteilung für Thoraxchirurgie im Krankenhaus Nord – Klinik Floridsdorf.

 

Die Geschichte von Robert Schüller – ein ermutigender Fallbericht

Bei dem burgenländischen Installateur wurde im Jahr 2008, kurz nach seinem 50. Geburtstag die Diagnose Lungenkrebs gestellt, und zwar eine besonders schwer behandelbare Krebsform, ein sogenanntes nicht-kleinzelliges Lungenkarzinom. Die ÄrztInnen gaben dem Patienten eine Überlebenschance von maximal zwei Jahren – mittlerweile lebt er seit mehr als elf Jahren mit der Krankheit.

In den ersten Jahren erhielt Herr Schüller Chemotherapie (insgesamt 60 Sitzungen), zunächst stationär, dann ambulant. Dafür musste er jedes Mal nach Wien reisen und sich für viele Stunden an die Infusion hängen lassen. Mit der Zeit traten Komplikationen auf, v.a. Atemnot durch eine Anreicherung von Wasser in der Lunge sowie starker Gewichtsverlust mit zunehmender Schwäche. Die ÄrztInnen sahen nur noch wenig Chancen für ihn.

In dieser hoffnungslos erscheinenden Phase wurde er von seinem behandelnden Arzt, Dr. Maximilian Hochmair, auf eine neue zielgerichtete Therapie in Tablettenform umgestellt. Der Patient sprach gut auf die neue Therapie an und litt unter keinerlei Nebenwirkungen. Im weiteren Verlauf wurde er auf eine andere zielgerichtete Substanz umgestellt. Mittlerweile hat Herr Schüller einen stabilen Zustand und eine gute Lebensqualität erreicht, er fühlt sich fit, seine Blut- und Leberwerte haben sich normalisiert. Die halbjährlichen Computertomographie-Kontrollen zeigen, dass der Tumor nicht streut und die beiden Metastasen nicht wachsen.