Klinik Floridsdorf: Erstmals in Österreich Aortenbogenprothese über Beckengefäß eingesetzt
Lebensrettende OP wurde in Zusammenarbeit von Chirurg*innen, Radiolog*innen, Anästhesist*innen und OP-Pflege durchgeführt
Österreichweit zum ersten Mal wurde einer Patientin in der Klinik Floridsdorf eine Prothese für den gesamten Aortenbogen endovaskulär – also über einen Zugang im Beckengefäß – eingesetzt. „Die rüstige 79-jährige Patientin kam mit einer Aussackung der Hauptschlagader, also einem Aneurysma in der Aorta, zu uns in die Klinik Floridsdorf. Die Wand der Hauptschlagader war bereits doppelt so groß wie normalerweise, nämlich 7 cm. Es bestand also dringender Handlungsbedarf“, so Martin Grabenwöger, Vorstand der Abteilung für Herz- und Gefäßchirurgie in der Klinik Floridsdorf.
Aufgrund des hohen Alters war keine Operation am offenen Herzen möglich. So wurde in einer sechsstündigen lebensrettenden Operation eine eigens für die Patientin angefertigte Prothese über einen chirurgischen Zugang im Beckengefäß vorsichtig in die Brustschlagader hochgebracht und exakt über den Herzkranzgefäßen abgesetzt. Die ausgesparten Fenster für die Halsschlagadern und Armgefäße wurden mit eigenen kleinen Prothesen abgedichtet, damit alle Gefäße gut versorgt sind und sich das Aneurysma nicht mehr mit Blut füllen kann. Ein Eingriff, für den es neben der chirurgischen Kompetenz auch das Know-how der Radiolog*innen und modernste Bildgebung braucht.
Moderner Hybrid-OP ermöglicht schonende Operationen
All das findet sich in einem der modernsten und größten Hybrid OP-Säle Österreichs wieder. Herz-Thorax- und Gefäßchirurg*innen, Kardiolog*innen, Angiolog*innen, Anästhesist*innen und Radiolog*innen vereinen hier ihr Fachwissen und können gleichzeitig diagnostizieren und behandeln. „Im Hybrid-OP können wir unsere Patientinnen und Patienten bestens minimal-invasiv, also sehr schonend mit der neuesten Technologie behandeln“, sagt Hubert Trnka, Leiter der interventionellen Radiologie in der Klinik Floridsdorf.
Insgesamt 8 Personen waren diesmal im OP, davon 2 Radiolog*innen, 2 Chirurg*innen, 2 OP-Pflegepersonen und 2 Anästhesist*innen. Nach bereits 14 Tagen durfte die glückliche und wieder genesene Pensionistin die Klinik Floridsdorf verlassen. „Mir geht’s gut“, freut sich Christine B., die regelmäßig zu Nachkontrollen mit ihrer Enkelin in die Ambulanz kommt.